…und hat doch seine Tücken. Es ist länger dunkel, Regen und Nebel bringen schlechte Sicht. Das Gefährliche daran: Auf den Straßen steigt das Unfallrisiko. Gutes Sehen ist daher genauso wichtig wie ein winterfestes Fahrzeug.
Die Tage sind kürzer. Dunkelheit und Wetter sorgen für schlechte Sicht und rutschige Straßen. Spätestens jetzt wird das Auto winterfest gemacht. Der regelmäßige Auto-Check ist mittlerweile gang und gäbe – an einen regelmäßigen Seh-Check denken dagegen die Wenigsten. Doch gerade jetzt gefährden Blendung und unentdeckte Sehschwächen die Sicherheit.
Fahrzeug-Check für besseren Durchblick
Winterreifen, Frostschutz und eine funktionstüchtige Lichtanlage gewährleisten in der dunklen Jahreszeit eine sichere Fahrt. Damit die Sicht ungetrübt bleibt, sollten Scheibenwischer, Wischerblätter und Scheibenwaschanlage optimal funktionieren und Scheinwerfer sowie Scheiben sauber sein. Trotzdem bleibt es für Autofahrer gefährlich – das belegen die jährlich steigenden Unfallzahlen im Herbst.
Sehhilfen für sicheres Fahren
Blendung gilt als Auslöser für zwei Drittel der witterungsbedingten Verkehrsunfälle. Die betroffenen Fahrer sind sekundenlang im Blindflug unterwegs. Neu sind spezielle Gläser für fehlsichtige Autofahrer. Sie mindern die Blendung und haben außerdem optimierte Sehbereiche für Straße, Spiegel und Navi. Wer eine Sehhilfe zum Fahren braucht, sollte stets Ersatz mitnehmen. Auch eine Sonnenbrille gehört im Winter an Bord, denn oft reicht die Schutzblende im Auto bei tief stehender Sonne nicht aus. Bei langen Autofahrten können Tränenersatzmittel die Augen länger fit halten. Der Tunnelblick verleitet dazu, das Blinzeln zu vergessen.
Augencheck für besseres Sehen
Riskant lebt, wer jetzt mit Sehschwächen Auto fährt. Das betrifft vor allem Menschen ab 40 Jahren. Altersbedingt verschlechtert sich das Sehen dann langsam und oft unbemerkt. „Bei einer unkorrigierten Kurzsichtigkeit von nur -1 Dioptrie fällt die Sehleistung von 100 Prozent auf ein Viertel. Das ist etwa drei Mal weniger als beim Führerscheintest gefordert“, erklärt Prof. Wolfgang Wesemann, ehemaliger Direktor der Höheren Fachschule für Augenoptik (HFAK) in Köln.
Wer schlecht sieht, beurteilt Geschwindigkeiten und Entfernungen falsch – mit Folgen: Bremst ein Fahrer bei 130 km/h nur eine Sekunde zu spät, legt er bereits 36 Meter zurück. Das können 36 Meter zu viel sein. Deshalb sollten die Augen, wie das Fahrzeug, alle zwei Jahre fachmännisch gecheckt werden. Auch Online-Seh-Checks sind hilfreich. Sie können auf Sehprobleme hinweisen, ersetzen aber nicht den Gang zum Optiker oder Augenarzt.
Herzlichst, Ihr Jos Ruschel,
Augenoptikermeister und
staatl. gepr. Augenoptiker