Im Trierer Süden befindet sich die Benediktinerabtei St. Matthias, deren Geschichte bis in die frühchristliche Zeit zurück reicht. Die seit dem 5. Jahrhundert bestehende Gemeinschaft hatte um 977 die Benediktsregel übernommen. Damals waren bei den Bauarbeiten zur dritten Kirche die Gebeine des Apostels Matthias wiederentdeckt worden. Pilgerströme zum einzigen Apostelgrab nördlich der Alpen setzten ein und bis heute kommen jährlich Tausende von Pilgern in die Krypta zum Sarkophag des Apostels. Eine Kreuzreliquie und die Kapelle mit dem Mattheiser Gnadenbild ziehen zusätzlich viele Besucher an. Die Kirche wurde in der Folgezeit innen und außen um Elemente späterer Epochen ergänzt. Umfangreiche Grabungen und der Beginn der großen Sanierung des Kreuzgangs haben in den vergangenen Jahrzehnten wichtige Erkenntnisse über die Christianisierung Triers gebracht. Der Kreuzgang von St. Matthias entstammt der Frühgotik (um 1200 n. Chr.) und ist etwa so alt wie der des Trierer Doms. Experten vermuten heute, dass dort sogar die gleichen lothringischen Steinmetze am Werk waren. In der Krypta der Matthiasbasilika sind die beiden ersten Trierer Bischöfe, Eucharius und Valerius, sowie die Reliquien des Apostels Matthias beigesetzt. Der große markante Sakralbau wird heute als Pfarr-, Abtei- und Wallfahrtskirche genutzt. Im Norden befindet sich der Friedhof, der seit mehr als 2000 Jahren ununterbrochen belegt wird, im Süden schließt sich die Benediktinerabtei mit dem Kreuzgang an. Die St. Matthias Basilika ist frei zugänglich und das Kloster kann nach Voranmeldung besichtigt werden.